Heißer Tanz im Abstiegskampf: Immenstädter Handballer vor Derby in Ottobeuren

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Heißer Tanz im Abstiegskampf: Immenstädter Handballer vor Derby in Ottobeuren

Der TV Immenstadt läuft nach zehnwöchiger Pause zum Auftakt beim Derby-Kracher in Ottobeuren auf. Coach More baut auf das Feuer im Team.

Bericht aus der AZ vom 29.01.2022 von Ronald Maior, Bild von Dirk Klos

Es ist ein Neuanfang – gefühlt, der zehnte in drei Spielzeiten. Wenn die Handballer des TV Immenstadt am Samstag zum Derby-Kracher beim TSV Ottobeuren auflaufen werden, fliegt in der Landesliga erstmals seit zehn Wochen wieder der Ball. Ab 20 Uhr fordern die „Grünen“ von Trainer Mihaly More den TSVO um den ehemaligen Städtler Erfolgscoach Gunther Kotschmar. „Die Lage ist unverändert“, sagt More: „Die Stimmung ist gut, die Jungs wollen spielen und sie brennen. Das war nach all den Pausen immer so.“

Zehn Wochen ist der letzte Einsatz des TV Immenstadt her. Und so überwinterten die Oberallgäuer in der verfrühten Zwangspause wegen der rasant steigenden Infektionszahlen im Spätherbst als Vorletzter der Neuner-Liga. Dabei trennt den TVI mit seinen 3:11 Punkten nach einem Sieg und einem Remis bei fünf Niederlagen nur ein Erfolg vom sechstplatzierten TSV Ottobeuren (4:6). Und so hat Mihaly More die „spielbetriebsfreie“ Zeit auch konsequent genutzt:

TV Immenstadt hat den Winter durchtrainiert

Der TVI hat nach Bekanntwerden der Unterbrechung unverändert dreimal wöchentlich trainiert, absolvierte noch vor Weihnachten zwei Testspiele gegen Waltenhofen und Kottern und stieg nach insgesamt nur zweieinhalb Wochen Pause am 11. Januar wieder mit dem Trainingsauftakt ein. „Wir haben weitertrainiert, weil wir grundsätzlich Lust haben auf den Sport“, sagt Trainer More. „Wenn wir immer wieder Pausen einlegen würden, so wie der Verband die Saison unterbricht, müssten wir immer von null auf hundert loslegen.“

So aber hielt der 51-Jährige die Stimmung und die Form bei seinen Schützlingen auf einem gewissen Grundlevel. Kraft- und Ausdauereinheiten, stets in der Kombination mit dem Ball, prägten die Einheiten in der Wintervorbereitung. Und auch wenn angedachte Testspiele bei den gewünschten Kontrahenten aus unterschiedlichen Gründen nicht zustande gekommen sind, ist man im Lager der „Grünen“ vor dem Start in die Rückrunde in Ottobeuren zuversichtlich.

Gute Leistung beim Hinspiel gegen Ottobeuren

Zwar siegte das Kotschmar-Team im Hinspiel kurz vor der Saisonunterbrechung nach einem recht klaren Spielverlauf letztendlich verdient mit 26:23. Dadurch konnte sich der TSVO in der Tabelle auch etwas von den Städtlern absetzen. Doch berechtigte Hoffnung machen sich More und seine Schützlinge aufgrund der ansteigenden Formkurve vor der Unterbrechung. Während die erste Halbzeit im Hinspiel gegen Ottobeuren bereits völlig verschlafen wurde, konnte man den Unterallgäuern nach einer furiosen Aufholjagd in Durchgang zwei fast noch gefährlich werden. Die folgende Partie beim Meisterschaftsfavoriten Allach hielt der TVI mit stark dezimiertem Kader lange offen, bevor am Ende doch die breitere Bank der Allacher den Ausschlag gab.

Danach folgte der erste ungefährdete Saisonsieg gegen den TV Gundelfingen (24:17). Das letzte Spiel 2021 beim SC Unterpfaffenhofen-Germering letztlich trug im Sinne des sportlichen Wettbewerbs schon eine verzerrende Note: Mit nur acht Feldspielern, darunter der 51-jährige More selbst, boten die „Grünen“ den in Bestbesetzung angetretenen Unterpfaffenhofenern einen tapferen Kampf, mussten sich letztlich doch mit 24:27 geschlagen geben.

Trainer More: "Es ist sehr unübersichtlich"

Nach wie vor gilt: Die Rahmenbedingungen der Pandemie, die schon im Herbst die Kräfteverhältnisse der Liga verschoben, haben auch im Januar Bestand. „Es ist auch in unserer Mannschaft noch immer sehr unübersichtlich. Wir müssen täglich entscheiden, wer verfügbar ist. Aktuell ist es so, dass wir am Samstag eine Stunde vor dem Spiel genau wissen, wer in die Halle kommt“, ärgert sich More, der seinen Jungs aber eine tadellose Einstellung bescheinigt: „Wir haben absolut keine Probleme in der Motivation, aber wir haben ein Rhythmusproblem. Früher hat der TVI am Anfang der Saison die Punkte liegengelassen und hat dann Fahrt aufgenommen. Das ist in dieser Saison schwer, wenn man in einem Jahr drei- oder viermal von vorne anfängt. Aber ab jetzt gilt alles dem Abstiegskampf.“

Das wird auch in Ottobeuren so sein, wo die Anhänger der „Gelben“ für gewöhnlich mächtig Dampf auf der Tribüne machen. Eine stattliche Kulisse von 200 Zuschauern ist aktuell erlaubt – beim TSVO gilt nach der „2G-Plus-Regelung“ der Einlass nach dem Prinzip: Wer zuerst kommt, malt zuerst. Immenstadt soll es recht sein. „Wir stellen uns auf ein starkes Spiel ein“, sagt Mihaly More. „Die Ottobeurer Zuschauer werden eine besondere Kulisse bieten, und ich gehe davon aus, dass wir ein brisantes Spiel sehen.“

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