Um ein Haar... Immenstadts Handballer ärgern Spitzenreiter Allach,

Herren

Um ein Haar... Immenstadts Handballer ärgern Spitzenreiter Allach,

gehen aber leer aus.

Bericht aus der AZ von Ronald Maior und Steffen Hartwig, Bild Günter Jansen.

Der TV Immenstadt hält mit dem Tabellenführer überraschend gut mit, unterliegt aber knapp 28:31. Warum Coach More trotzdem an den Klassenerhalt glaubt.

Es waren nur Nuancen, die den Ausschlag gegeben haben – doch das allein ist erfreulich aus Sicht des TV Immenstadt. Mit 28:31 (13:13) unterlagen die Landesliga-Handballer zwar dem TSV Allach auf heimischem Parkett in ihrem ersten Spiel 2022. Doch die abstiegsgefährdeten „Grünen“ boten dem Tabellenführer über 30 Minuten einen heißen Tanz. „Das Positivste ist, dass wir, obwohl Allach das Spiel gedreht hat und kurz vor Ende sogar mit sechs Toren geführt hat, wir auch am Ende noch das Spiel hätten umbiegen können“, sagte TVI-Coach Mihaly More. „Vielleicht haben uns noch zwei Minuten gefehlt. Es macht mich zuversichtlich, dass unsere Kraft am Ende sogar noch für mehr reicht.“

Dabei waren die Rollen für das Duell in der Immenstädter Julius-Kunert-Halle noch vor Spielbeginn klar verteilt. Während sich der TSV Allach mit einem Sieg an die Tabellenspitze setzen konnte, waren und sind die Handballer aus dem Städtle als Vorletzter nach wie vor auf jeden Sieg angewiesen. Zudem war es für beide Teams das erste Spiel auf Wettkampfniveau seit November.

In der Anfangsphase der Partie merkte man diesen Umstand auch allen Beteiligten an. Während der TVI direkt im ersten Angriff durch einen „Hammer“ von Jonas Becker in Führung ging, dauerte es bis zur siebten Minute, ehe die Gäste aus dem Münchner Vorort mit 1:1 ausglichen. In den Folgeminuten entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem sich vorerst kein Kontrahent absetzen konnte. Aufseiten der Gastgeber war vor allem der Rückraum dafür verantwortlich, dass der Kontakt zu den spielstarken Allachern gehalten werden konnte. Etliche Male hatten Sebastian Engl und Patrick Harris die passende Antwort. Die beiden Eigengewächse waren im ersten Abschnitt für ganze 8 der 13 Torerfolgen verantwortlich.

Im Tor war Simon Weigl der gewohnt sichere Rückhalt. Was der mittlerweile 36-Jährige Spiel für Spiel abliefert, ist beeindruckend: Dass der Routinier im gesamten Spielverlauf drei von sechs Strafwürfen hielt, verkommt angesichts der zahlreich vereitelten Chancen der Gäste da beinahe zur Randnotiz. Zudem tauchen die etlichen freien Würfe und Gegenstöße der Allacher nicht im Statistikbogen auf. So war es aus TVI-Sicht vor allem Simon Weigl zu verdanken, dass die Oberallgäuer 13:13 zur Halbzeitpause nach wie vor auf Tuchfühlung waren.

Zum Start der zweiten Halbzeit kamen die Gäste wacher aus der Kabine. Bis zum 16:18 durch Sebastian Engl sah es noch nach einem engen Verlauf aus. Drei Tore in Folge veränderten die Situation allerdings schlagartig und More sah sich beim 16:21 gezwungen, seine Auszeit zu ziehen. „Wir haben uns sehr gut vorbereitet und die Jungs haben auch alles sehr gut im Spielverlauf umgesetzt“, sagte More. „Das einzige Problem war, dass wir viele Fehler gemacht haben, die unser Gegner gar nicht erzwungen hat. Hätten wir diese Fehler nicht gemacht, wäre viel mehr drin gewesen. Aber gegen Allach darf man sich das nicht leisten.“

Und doch gelang es den Städtlern nach Mores Auszeit besser, sich gegen die Angriffe der Allacher zu wehren. Bis zum 20:23, einem von vier verwandelten Strafwürfen von Joans Becker, war die Hoffnung auf eine Sensation aufseiten der TVIler noch am Leben. Doch die von More bemängelten zahlreichen Leichtsinnsfehler, allen voran leichte Abspielfehler, machten den Gästen das Spiel doch leicht. Allach nutzte diese Schwächen im Immenstädter Aufbauspiel gnadenlos aus und setzte sich auf 30:24 entscheidend ab (55.).

In der Schlussphase stachen beim TV Immenstadt allen voran der erst 18-jährige Bartol Kurilic, der nicht nur sein erstes Landesligator erzielte, sondern auch in der Abwehr seinen Mann stand, und Kreisläufer Florian Czitron heraus. Und: die Moral bei den „Grünen“ hat gestimmt. Mit Kampf und Leidenschaft kämpfte sich der TVI in den Schlussminuten noch einmal bis zum Endstand von 28:31 heran.

„Wir haben uns vor allem gefreut, dass wir überhaupt wieder spielen konnten und nichts mehr dazwischengekommen ist“, sagte More nach der Partie. „Inzwischen haben wir eine angenehme Kadergröße, sind in der Offensive variabler. Das wird uns den Weg in den nächsten Spielen erleichtern.“

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