Mini-Kader, maximale Probleme - Bericht aus der AZ vom 30.09.2022

01.10.2022

Herren

Mini-Kader, maximale Probleme - Bericht aus der AZ vom 30.09.2022

Bericht von Marion Bässler - Foto von Günter Jansen

Der TV Immenstadt steht als Absteiger in der Bezirksoberliga vor einer schweren Mission – und vor großen Hürden: Coach Mihaly More stehen lediglich acht Spieler zur Verfügung. Zum Auftakt kommt am Samstag ein alter Rivale.
Als Absteiger werden sie es schwer haben. Erst recht in der vermeintlich besten Bezirksoberliga seit vielen Jahren. Und erst recht mit diesem Rumpfkader. Die Handballer des TV Immenstadt stehen vor einer knüppelharten Saison nach dem Abstieg aus der Landesliga. Und diese Spielzeit beginnt für das Team von Trainer Mihaly More am Samstag ab 19 Uhr ausgerechnet mit dem Heimspiel gegen die SG Kempten-Kottern. Wir analysieren die prekäre Lage bei den „Grünen“ und schauen auf die laut Sportlichem Leiter Simon Weigl „mörderische“ Liga. 

Ausgangslage „Es schaut nicht rosig aus. Wir haben einen kleinen Kader und kommen in eine sehr starke Liga“, fasst More zusammen. Die Tatsache, dass die „Grünen“ kleinere Brötchen in der BOL backen müssen, kommt für die Städtler aber nicht überraschend, sagt Weigl. „Vergangenes Jahr war es vom ersten Spieltag an unrealistisch, die Klasse zu halten. Wir haben alles probiert, im Winter nachgerüstet, ein paar Spiele gewonnen, aber schlussendlich sind wir nicht überrascht, dass wir da sind, wo wir jetzt stehen. Auch Corona hat uns wehgetan“, räumt der 35-Jährige ein. Im ohnehin knappen Kader der Städtler haben unter anderem die Spieler, die aufgrund fehlender Impfung nicht auflaufen durften, noch mehr gefehlt. 

Vorbereitung Voller „Höhen und Tiefen“, sagt Weigl. Der TVI konnte zwar, abgesehen von zwei Wochen, den Sommer über in der Halle trainieren, „aber fast nie mit voller Kapelle“, klagt der Sportliche Leiter. „Krankheit, Urlaub, Verletzung, irgendwas war immer. Unterm Strich durchwachsen, obwohl nicht alles schlecht war.“ Sein Coach betont, dass das Team „richtig gut trainiert hat“. Die geringe Anzahl an Spielern stellte den 52-jährigen More aber vor ein Problem: Notwendige handballerische Komponenten, beispielsweise in einem 6: 6, zu vertiefen, war mit acht Leuten unmöglich. 

Transfers Dem chronisch kleinen Kader der Städtler werden künftig weitere Spieler fehlen: Oliver Matanovic, Aleks Italo, Florian Czitron (alle aus beruflichen Gründen) und Tobias Fügenschuh aus gesundheitlichen Gründen haben dem TVI den Rücken gekehrt. Urgestein Benjamin Krämer will aufhören. Mores Planungen laufen mit acht Feldspielern und einem Torhüter. Aus dieser Not heraus hat der TVI seine zweite Mannschaft abgemeldet und die Spieler hochgezogen. „Das sind gute, talentierte Jungs, aber sie haben sich noch nicht entschieden, ob sie den Schritt gehen wollen“, sagt More. Hinzu kommt, dass die Akteure der „Zweiten“ erst den Rückstand wettmachen müssen und nicht ausreichend ins Team integriert sind. Kurz vor dem Auftakt wolle Weigl „viele Eisen im Feuer“ haben, spruchreif sei aber noch nichts. Immerhin wird Lukas Waletzko sein Comeback geben. „Wir trommeln gerade alte Haudegen und die Jungs, die teils wegen Corona aufgehört haben, zusammen“, sagt der 35-jährige Torhüter. Er werde weiter „am Kader basteln. Die Planung geht volles Programm weiter“, sagt Weigl. 

Mannschaft Die personelle Situation ist höchst unsicher. Eines ist laut Weigl aber gewiss: „Wenn die Leute, die wir haben, verletzungsfrei bleiben und ihre Leistung bringen, können wir jeden in der Liga schlagen. Das Talent der Mannschaft ist im Kern da, wenn wir noch ein oder zwei Haudegen holen, die die Abwehr stabilisieren und mehr Qualität reinbringen, schaut es besser aus“, sagt er. 

Die Top-Liga In Immenstadt sprechen sie von „einer mörderischen BOL“. „Fast alle Landesliga-Absteiger sind bei uns im Alpenvorland gelandet, das macht die Liga sehr stark. Es wird richtig heftig“, sagt Weigl. „Der Meister wird heuer aber nicht ungeschlagen aus der Liga rausgehen.“ Sowohl oben als auch unten erwartet er Spannung und im Gegensatz zu den Vorjahren keinen Top-Favoriten. Was die Spitzenteams angeht, sind sich More und Weigl einig: Kaufbeuren klopft schon seit einiger Zeit an die Landesliga-Tür. Absteiger Unterpfaffenhofen-Germering und auch Kempten-Kottern seien laut More dank der guten Jugendarbeit nicht zu unterschätzen. Die Münchner Teams sind die große Unbekannte. 

Saisonziel „Unser einziges Ziel ist es, nichts mit dem Abstieg zu tun zu bekommen“, betont Weigl. Von einem Wiederaufstieg sei sein Team „Lichtjahre entfernt“, räumt er zudem ein. Mihaly More stellt sich ebenfalls auf den Kampf gegen den Abstieg ein, findet aber ein angepasstes positives Ziel: „Wir wollen Spaß haben und damit die Klasse halten. Die Jungs kommen gerne ins Training und die Mannschaft verfügt über einen guten Teamgeist“, sagt More. Und sein Torhüter ergänzt: „Wir versuchen, mit dem Kader das Beste zu holen. Es kann auch sein, dass wir in einen Lauf kommen – wer weiß, was dann passiert. Es ist schwierig, aber nicht hoffnungslos“. 

Auftakt im Derby Als Auftaktgegner bekommt es der TVI am Samstag in der Julius-Kunert-Halle gleich mit dem Rivalen SG Kempten-Kottern zu tun. Da die Städtler noch nicht wissen, wer auflaufen wird, halten sich ihre Erwartungen in Grenzen. Während Weigl alles für möglich hält, hat Mihaly More die Marschroute klar vorgegeben: „Wir wollen richtig kämpfen, und zwar vom Anfang bis zum Ende. Und keine Sekunde lang das Spiel aufgeben“, sagt der Coach. „Am Ende wird es wichtig sein, wer den direkten Vergleich in der Tasche hat“, mahnt der Coach. 

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