Schlaflos im Städtle aus der AZ von Ronald Maior

07.11.2018

Herren

Schlaflos im Städtle aus der AZ von Ronald Maior

Der TVI taumelt von einer Niederlage zur nächsten. Die Trainer sind "sprachlos", etliche Spieler wirken frustriert. Nach dem Spiel gegen Altenerding leisten sich die "Grünen" einige Ausraster

Die Unzufriedenheit wächst spürbar. Einmal mehr jubeln die anderen. Einmal mehr verlässt der TV Immenstadt das heimische Parkett als Verlierer. Und einmal mehr trottet die junge Mannschaft mit hängenden Köpfen in die Kabine. Die 26:30 (14:15)-Niederlage gegen die SpVgg Altenerding markiert die siebte Pleite im achten Saisonspiel - auf heimischen Parkett ist der TVI noch immer ohne Erfolg. "Ich bin sprachlos", sage Immenstadts Coach Christian Becker nach der Partie: "Unser Problem zieht sich durch die ganze Saison. Wir finden keine Konstanz. Früher wechselte das von Auswärts- zu Heimspielen - mittlerweile kämpfen wir innerhalb der Spiele dagegen an." Durch die Niederlage gegen den direkten Konkurrenten ist der TVI weiter Zwölfter, aber mit 2:14 Zählern schon punktgleich mit Schlusslicht Haunstetten.

Starker Beginn, heftiger Einbruch
Im Duell der abstiegsgefährdeten Mannschaften begannen beide Teams mit starkem Zug zum Tor - Marcel Heil erzielte mit dem ersten Angriff die erste Führung für den TVI, die die Gäste postwendend ausglichen. Immenstadt versuchte in der Abwehr früh - vor allem durch den vorpreschenden Marcel Berger - den Aufbau der Gäste zu stören. Doch wenn Altenerdings quirlige Rückraumspieler einmal durchschlüpften, war Simon Weigl im TVI-Kasten ein sicherer Rückhalt. Offensiv war vor allem Heil in der Anfangsphase der prägende Akteur - 5:2 lagen die Gastgeber nach sieben Minuten in Front. Auf der Rückraum-Mitte-Position verstand es Matthias Hagenauer anfangs noch, geschickt das Tempo zu variieren. Dem 19-Jährigen gelang es zudem, einige Male die Lücken in der Abwehr der Oberbayern zu nutzen und selbst zum Tor zu ziehen. Nach der Anfangsphase versäumten es die "Grünen" in der Folge allerdings, die Vielzahl an freien Würfen in Tore umzumünzen. Allein dem mit einem halben Dutzend Paraden starken Weigl im Kasten verdankten es die Städtler, dass sie bis zur Mitte der ersten Halbzeit nicht in Rückstand gerieten (7:7, 15.). Zur mangelhaften Chancenverwertung gesellten sich bei Immenstadt, das nun mit den jungen Julius Kühner und Jonas Becker im Rückraum agierte, Ballverluste durch leichte Abspielfehler. Beim 8:10 aus TVI-Sicht sah sich Becker nach 18 Spielminuten gezwungen, die erste Auszeit zu ziehen. Doch der erhoffte Effekt blieb einmal mehr aus.
Immenstadt wirkte bei Weitem nicht leblos, aber im Angriff ideenlos und in der Defensive meist ohne den letzten Biss gegen die stärker werdenden Altenerdinger - vor allem am Kreis. Erst ein Doppelschlag von Heil und Kapitän Benjamin Krämer beendete eine fast fünfminütige Torflaute der Gastgeber (10:11, 23.). Bis zum Seitenwechsel fingen sich die "Grünen" allerdings, minimierten die Fehler, waren spielerisch phasenweise wieder ebenbürtig und lagen mit nur einem Tor im Hintertreffen (14:15).
Doch die Pause sollte den Spielfluss der Städtler nachhaltig unterbrechen. Der jungen Mannschaft unterliefen erneut etliche Fehler im Spielaufbau, sodass sie in einige Tempogegenstöße liefen. Symptomatisch in dieser Phase war ein verworfener Siebenmeter von Ausnahme-Schütze Marcel Heil - die Gäste nutzten das zu einem 4:0-Lauf und setzten sich auf 18:14 ab (35.). Heil war es aber auch, der hernach das letzte Aufbäumen einleitete. "Wir fangen wieder mal gut an, dann kommt erneut ein Bruch ins Spiel: Wir vergeben Chancen, sind hinten nachlässig", ärgerte sich Becker.

"Bekommen keine Linie rein"
"Dann ändern wir etwas, es funktioniert auch kurz. Und dann bekommen wir wieder keine Linie rein." Angeführt vom bärenstarken Linksaußen Heil und vom glänzenden Weigl im Tor startete der TVI seinerseits zwar einen 5:2-Lauf und kam noch vor der Schlussviertelstunde auf 19:20 heran (43.). Die permanenten Wellenbewegungen im Spiel der "Grünen" sollten sich aber einmal mehr fortsetzen: Erneut kam ein Bruch ins Spiel, vorne gelang in der Schlussphase nur noch wenig - ob durch unkluge Wurfauswahl, oder durch ungenaue Zuspiele - Altenerding hatte nur wenig Mühe, in regelmäßigen Abständen seine Tore zu erzielen. Über 24:20 (49.) und 28:23 (55.) setzten sich die Gäste bis zum Endstand bei 30:26 weiter entscheidend ab.
Denn selbst wenn der TVI den Ball eroberte, wurden die daraus resultierenden Chancen durch Tempogegenstöße meist kläglich vergeben. Und damit auch die letzte verbliebene Chance auf die Erlösung. "Ich verstehe es nicht, aber es zieht sich druch die gesamte Saison bei uns", ärgerte sich Becker. "Uns klebt derzeit alles an der Sohle."

Für den TVI spielten: Simon Weigl, Alex Hagenauer (beide Tor); Benjamin Krämer (1), Patrick Harris, Julius Kühner (1), Jonas Becker (5), Cristian Savlovschi (1), Matthias Hagenauer (2), Amar Hrustanovic (2), Davor Brtan, Darius Apolzan (2), Marcel Heil (10), Marcel Berger (2), Tobias Fügenschuh (1).

Der Weg aus der Abwährtsspirale
Ein Kommentar von Ronald Maior

Wenig Unterstützung von den Rängen, kein Erfolgserlebnis, kaum Selbstvertrauen - dafür aber jede Menge frustrierter Spieler: Der TV Immenstadt steckt tief in einer Abwärtsspirale. Die jüngste Niederlage gegen Altenerding hat einmal mehr - und das auf vielen Ebenen - umrissen, wie schwer es für einen Verein ist, diesem Strudel zu entfliehen. Fast hilflos wirkt das Trainergespann angesichts der Ideenlosigkeit der Spieler - und das, trotz rarer spielerischer Glanzlichter. Die Clubführung entschied sich im Sommer dazu, den Weg mit einer jungen Mannschaft zu gehen. Gegen alle Widerstände. Der TVI darf davon nicht abkommen - denn das Team ist stark. Aber, dass Spieler gegen Stühle treten, Trikots werfen und Zuschauer anbrüllen, ist indiskutabel. Passiert es, bedarf es einer Moderation. Was sie im Städtle nun brauchen, ist Einigkeit. Dringend. Nur gemeinsam glückt der Weg aus dem Tal. Die Zuschauer sind gefragt, die Trainer, die Führung - zuallererst aber jeder einzelne Spieler auf dem Parkett.

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