„Alarm, aber kein Drama“ - aus der AZ von Ronald Maior

09.10.2018

Herren

„Alarm, aber kein Drama“ - aus der AZ von Ronald Maior

Christian Becker sorgt sich um seinen kriselnden TV Immenstadt. Der 51-jährige Trainer nimmt die jungen Spieler in Schutz und die Routiniers in die Pflicht

Lange sagte „CH" gar nichts. Über eine halbe Stunde nach dem Ende der Partie schwieg Christian Becker zur Leistung seiner Schützlinge. Die Landesliga-Handballer des TV Immenstadt waren dem TSV Ismaning auf heimischem Parkett mit 25:28 unterlegen (wir berichteten) und hatten mit der vierten Niederlage im vierten Saisonspiel den Fehlstart perfekt gemacht. Der sichtlich angefasste Becker schickte zur Pressekonferenz Trainerkollege Mathias Tillig, der das Team zwar ermahnte, aber von „keiner Weltuntergangsstimmung" sprach. Später stellte sich auch Becker – im Interview mit unserer Zeitung spricht der 51-Jährige Klartext.
 
Herr Becker, vier Spiele, vier Niederlagen zum Auftakt – steckt der TV Immenstadt in einer Krise?
Christian Becker: Wir haben eine Ergebniskrise, aber keine Krise der Leistung. Es hat ein paar Gründe, weshalb Leistung und Ergebnis nicht zusammenpassen – und die ärgern mich maßlos.

Was hat Sie an der Leistung Ihres Teams gegen Ismaning am meisten geärgert?
Becker: Wir haben ein Problem mit der Konstanz der Jungen und der Leistung der Älteren. Noch die ersten zehn Minuten waren in Ordnung und dann haben wir das Spiel aus der Hand gegeben. Das passiert zur Zeit oft – und grundlos. Aber beim 26:30 in München war es noch schlimmer, da haben wir unseren Sieg weggeschmissen.

Wo sehen Sie positive Ansätze?
Becker: Man sieht, dass die Jungen einen schnellen Ball spielen wollen und vieles wie selbstverständlich machen. Das ist gut. Aber das ganze Konstrukt steht und fällt mit den Routiniers. Und wenn das nicht passt, fehlt etwas in unserem Spiel.

Ist die fehlende Harmonie zwischen den Jungspunden und den alten Recken das Hauptproblem, wenn Sie eine erste Zwischenbilanz ziehen?
Becker: Nun, das ist das Hauptproblem, das wir haben: Die Erfahrenen sind nicht in Form. Grundsätzlich können wir mit den ersten beiden Spielen zufrieden sein – wie gesagt, München und Ismaning war hintenraus schlecht.

Nach den ersten Auftaktniederlagen haben Sie ganz deutlich die Routiniers in die Pflicht genommen – welchen Effekt haben Sie gespürt?
Becker: Bisher keinen. Wir erwarten mehr von den Routiniers. Die Mannschaft braucht unsere erfahrenen Spieler ganz dringend, doch im Moment läuft das nicht und das bringt die Jungen in die Bredouille.

Sie sprechen die vielen Aufs und Abs an, die eine junge Mannschaft naturgemäß durchlebt ...
Becker: Definitiv. Das ist normal und das wissen wir auch. Manche sind sogar schon weiter, als ich es erwartet hätte. Aber wir müssen mit den Jungs weiter arbeiten und vor allem mit ihnen ruhig bleiben.

Wie kommen Sie mit Blick auf diese Leistungs-Schwankungen in die Köpfe Ihrer Talente?
Becker: Wir sprechen viel mit den Jungs. Die Frage ist nur, wie was ankommt und vor allen Dingen, wie sie es im Spiel umsetzen. Ich merke, dass die Jungs sich damit auseinandersetzen – ich hoffe nur, dass sie nicht den Biss verlieren.

Wie arbeitet man daran, dass Konstanz in das Spiel kommt?
Becker: Das kann man einfach nicht trainieren. Wenn wir ein Spiel erwischen, in dem alle Teile miteinander harmonieren, kann es ganz schnell „klick" machen.

Vor zwei Jahren ist der TVI sogar mit fünf Niederlagen gestartet – was unterscheidet die Situation 2016 von der heutigen Lage?
Becker: Es ist eine komplett andere Situation mit einem fast komplett anderen Team – damals war es eine gestandene Landesliga-Mannschaft, die im Tief war. Heute brauchen wir nur ein richtiges Erfolgserlebnis.

Was macht Sie zuversichtlich, dass das im Saisonverlauf klappt?
Becker: Ich bin sicher, dass wir ein einziges Mal ein Spiel auf die Platte bekommen, in dem wir es über eine ganz lange Spielzeit schaffen, dass das Gefüge funktioniert. Dann ist die Tür zum Erfolg offen.

Da kommt das Duell bei Schlusslicht Dachau am Samstag gerade recht, müsste man meinen...
Becker: Das ist ein Endspiel in Dachau, das ist klar. Aber ich will überhaupt nicht von Abstiegskampf sprechen. Wir haben Alarm, es ist aber kein Drama. Wir haben uns dazu entschieden, diesen Weg zu gehen. Jetzt werden wir es durchziehen. Und zwar ordentlich.

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