"Der Biss fehlt" - von Steffen Hartwig und Ronald Maior

Herren

"Der Biss fehlt" - von Steffen Hartwig und Ronald Maior

Der TV Immenstadt verliert auch in Herrsching – und im Saisonendspurt endgültig den Faden. Warum Trainer Mathias Tillig dennoch Lichtblicke in seiner Mannschaft sieht

Im Endspurt einer turbulenten Saison geht den Landesliga-Handballern des TV Immenstadt allmählich die Luft aus. Mit dem 25:31 (11:18) beim TSV Herrsching setzte es für die „Grünen" im vorletzten Saisonspiel die zweite Niederlage in Folge – und das nach zuvor fünf Siegen in Serie. Diese riss just in dem Spiel gegen Mainburg, als der Klassenerhalt geschafft war. „In einigen Momenten fehlt einfach der letzte Biss", sagt Trainer Mathias Tillig nach der Niederlage am Ammersee. Doch der 38-Jährige weiß den sportlichen Wert nur allzu gut einzuschätzen: „Aber bei unserer Tabellensituation, dem Sommerwetter und Grillgeruch in der Halle will ich das niemandem übel nehmen", fügt Tillig mit einem Augenzwinkern an: „Besonders wenn man sieht, wie vorbildlich das Team gekämpft hat in den Wochen, in denen es darauf ankam."

Bei erwähnten sommerlichen Temperaturen in Herrsching baute Coach Tillig einmal mehr auf die angekündigte Marschroute „Jugend forscht". Alle Spieler bekamen großzügige Spielanteile. „Die Jungs haben während der Saison und vor allem in den vergangenen Wochen toll trainiert und voll mitgezogen. Die Einsatzzeit haben sie sich wirklich verdient", lobte Tillig. „Dass mit dem sicheren Klassenerhalt im Rücken ein paar Prozent fehlen, um so eine Partie für sich zu entscheiden, ist menschlich, die Jungs haben sich trotzdem gut verkauft", sagte der ehemalige Spielmacher.

Doch nach nur zwölf Spielminuten sah das noch nicht danach aus. Zu fahrig war das Angriffsspiel der Städtler in der Anfangsphase, zu löchrig die Defensive, was sich im Spielstand von 7:2 für die Gastgeber widerspiegelte. Beim Stand von 12:9 in der 23. Minute sah es zunächst danach aus, als hätten die Oberallgäuer ihrerseits in die Partie gefunden. Erneut schlich sich aber sogleich der Fehlerteufel im Spiel ein, was Herrsching als Spitzenteam der Liga auszunutzen wusste und den Vorsprung bis zum Halbzeitpfiff wieder auf 18:11 ausbaute.

„Herrsching wäre in der Form mit einer guten Leistung schlagbar gewesen", sagte Tillig und fügte an: „Aber unsere Wurfquote war über 60 Minuten einfach zu schlecht: Wir haben zwei Siebenmeter und eine ganze Reihe freier Würfe vergeben und hatten dazu noch fast ein Dutzend Pfostentreffer." Doch der TVI versuchte es im zweiten Abschnitt noch einmal, den Vorsprung nicht zu groß werden zu lassen.

Die Gäste kämpften sich in die Partie und verkürzten den Abstand bis zur Mitte der zweiten Halbzeit sogar bis auf drei Tore (21:24). Den Herrschingern war nun aber deutlich anzumerken, dass sie das jüngste Spiel vor heimischem Publikum unbedingt gewinnen wollten und ihren Kapitän Michael Zech, der mit sieben Toren im Übrigen der beste Schütze der Partie war, gebührend verabschieden wollten. Er beendet nach dieser Saison seine Karriere.

Immenstadt kam nicht mehr näher heran, und das Spiel endete mit einem auch in der Höhe verdienten 31:25 für den TSV Herrsching. Und so freute sich Trainer Mathias Tillig über die Lichtblicke, die er dennoch erkannt hatte: „Die Leistung von Alex Hagenauer im Tor in der ersten Halbzeit war top, und auch die anderen „Küken" haben gezeigt, worauf man sich in Zukunft freuen kann."

Es spielten: Simon Weigl, Alexander Hagenauer (bd. Tor); Marcel Heil (6/3), Cristian Savlovschi (5), Romario Fiala (3/2), Amar Hrustanovic (3), Benjamin Krämer (2), Dominik Spettel (2), Jonas Becker (1), Pascal Urbatzka (1), Tobias Fügenschuh (1), Matthias Hagenauer (1) und Patrick Harris

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