Heilsbringer in Grün - Artikel von Ronald Maior aus der AZ

24.03.2018

Herren

Heilsbringer in Grün - Artikel von Ronald Maior aus der AZ

Marcel Heil (24) ist Erfolgsgarant beim TV Immenstadt. Über welche Qualitäten der "Kamikaze-Spieler" verfügt

Lässig gibt es für ihn nicht. Der Name Marcel Heil ist bei den Landesliga-Handballern des TV Immenstadt untrennbar verknüpft mit den Tugenden: Kampfgeist, Biss, Opferbereitschaft. "Wenn man nachlässt, hat man immer verloren. Die anderen lassen nie nach", sagt Heil kämpferisch. In diesen wenigen Worten wird deutlich, wie tief die Philosophie in dem 24-jährigen Linksaußen des TVI verankert ist. "Aufhören gibt es nicht. In keiner Sekunde des Spiels, in keinem Spiel der Saison. In keiner Lebenslage." Das ist Heils Maxime. Auch, und erst recht wenn der 24-Jährige und seine Mitstreiter am morgigen Sonntag ab 16.30 Uhr das Landesliga-Schlusslicht DJK München-Ost in der heimischen Julius-Kunert-Halle erwarten.

"Die Stolpersteine sind solche Spiele gegen vermeintliches Kanonenfutter der Liga, die ein Team stürzen lassen können", sagt Heil. "Wenn wir nur mit der Idee ins Spiel gehen, dass wir die wegschießen, kann das ganz schnell nach hinten losgehen. Wir müssen die Spannung hochhalten." Und eben nie nachlassen. Dafür steht Heil beim TVI als Sinnbild. Schon in jungen Jahren hat es der gebürtige Bamberger gelernt, sich in starken Teams mit älteren Spielern immer wieder "freizuschwimmen", sich einen Platz zu erarbeiten.

Seine Jugendzeit verbrachte der Oberfranke, der mit sechs Jahren mit dem Handballspielen begann, bis zur B-Jugend bei seinem Heimatverein HC 03 Bamberg. Schon damals hatte Heil in der Jugend zwei Saisons in der Landesliga und ab der C-Jugend in der Oberfranken-Auswahl gespielt. Der HSC Coburg, die "große Nummer" in der Region, ist damals schon auf den gelernten Rückraumlinks-Spieler aufmerksam geworden. Zum ersten A-Jugendjahr kam 2011 der Wechsel nach Coburg, wo er gleich die Jugend-Bundesliga-Quali spielte und später in der Bayernliga auflief. Nach zwei bayerischen Vizemeisterschaften durfte Heil sporadisch bei der zweiten Mannschaft in Coburg in der Bayernliga aushelfen. Mit dem Aufstieg in die dritte Liga kam der Wechsel zur HSG Rödental/Neuburg, wo er mit Gastspielrecht in der Landesliga auf Torejagd ging. 2016 letztlich folgte der endgültige Transfer zu Rödental - im vergangenen Sommer schließlich der "Teilwechsel" nach Immenstadt. Denn im Oberallgäu hat der "flinke Linke" ein Gastspielrecht. In der Bezirksoberliga hilft er seiner im Vorjahr abgestiegenen HSG dann und wann noch aus.

Sein Glück aber scheint Heil im "Gäu" gefunden zu haben - sportlich und privat. Denn 2016 lernte Heil die TVI-Spielerin Nora Nitzsche auf einem Sommertunier in Nürnberg kennen - inzwischen sind die beiden ein Paar und planen ihre gemeinsame Zukunft im "Städtle". Der 24-Jährige wird ab Juli seinem Job als Elektriker für Automatisierungstechnik in einem Großunternehmen im Oberallgäu nachgehen - sein Verbleib scheint gesichert. Und beim TVI hofft man, den Heilsbringer im grünen Trikot gefunden zu haben.

5,25 Tore pro Spiel hat Heil in 16 absolvierten Spielen geworfen. Die Bilanz von neun Siegen und einem Remis bei sieben Niederlagen belegt, dass der TVI mit Heil auf dem Platz erfolgreicher ist als ohne den Linksaußen. Seine Qualitäten auf dem Parkett aber beschreibt der Oberfranke selbst so: "Der Ehrgeiz auf dem Feld ist mein Trumpf", sagt Marcel Heil. Der Abwehrboss beim TVI, Benjamin Krämer, ergänzt: "Marcel ist immens wichtig, weil er ein schneller Gegenstoßspieler ist, der auch mal mit einem ungewöhnlichen Tor überraschen kann." Und tatsächlich: Wer den Linksaußen des TVI in Aktion sieht, erkennt früh, warum er sich selbst als "Kamikaze-Spieler" beschreibt. "Ich gehe gerne dorthin, wo es wehtut - ohne Rücksicht auf Verluste. Und zur Not gehe ich auch dorthin, wo keine Lücke ist. Den Platz schaffe ich mir." Manchmal auf Kosten einer ausgekugelten Schulter, einer beschädigten Bizepssehne, eines angerissenen Meniskus oder eines gebrochenen Kahnbeinknochens - das alles hat Heil schon erlebt.

Lässig gibt es eben nicht. Und in dieser Rolle will der athletische Spieler mit seinen "erst" 24 Jahren auch im Team aufgehen. "Ich sehe mich als Kaugummi, gerne als Bindeglied zwischen den Jungen, denen ich etwas mitgeben kann, und den Älteren, von denen auch ich noch einiges lernen kann", sagt Marcel Heil. Einer dieser Haudegen ist der 34-jährige Krämer, der allzu gut weiß, was das Team an der Frohnatur aus Franken hat: "Marcel versucht immer die Stimmung hochzuhalten und andere zu motivieren", sagt Krämer: "Ob mit Musikboxen in der Kabine oder mit motivierenden Sprüchen auf dem Platz: Er hält auch in schweren Phasen die Fahnen der Mannschaft immer hoch." Und in dieser Rolle wolle er den vermeintlich "jungen Wilden" beibringen, dass man sich im Sport wie im Leben alles erarbeiten müsse, sagt Marcel Heil - das gelte auch am Sonntag gegen den abgeschlagenen Letzten München: "Die können vollkommen befreit aufspielen. Wir wir entspannt rangehen und nur kurz nachlassen, bekommen wir Schwierigkeiten." Marcel Heil wird das mit aller Macht verhindern.

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