Letztes Heimspiel für Immenstädter Handballer
Samstag um 19 Uhr findet das voraussichtlich letzte Heimspiel unserer Herren statt. Gegner ist der TSV Weilheim.
16.03.2018
Herren
Vor dem Allgäuer Derby in der Landesliga stecken sowohl der TV Immenstadt als auch die SG Kempten-Kottern im Abstiegskampf. Warum die Rollen dennoch klar verteilt sind
Druck ist relativ. Noch nicht gänzlich befreit, zumindest aber befreiter als noch vor wenigen Wochen gehen die Handballer des TV Immenstadt in das Derby der Landesliga am Samstag bei der SG Kempten-Kottern. Denn wenn die Allgäuer Rivalen sich ab 20 Uhr in der Kemptener Westendhalle messen, sind die Rollen klar verteilt: "Die müssen gewinnen, wir können, müssen aber nicht", sagt TVI-Trainer Mathias Tillig: "Es nimmt uns etwas Anspannung, wie die letzten Wochen gelaufen sind. Druck hat die SG." Wie gesagt: Der Druck ist relativ.
Tatsächlich stecken sowohl die "Grünen" als auch die Schützlinge von Trainer Markus Dahm - übrigens wie beinahe Zweidrittel der Liga - im Abstiegskampf. Bei den Gastgebern allerdings ist die Lage weitaus bedrohlicher. Als Zwölfter (13:27 Punkte) belegt Kottern den derzeit direkten Abstiegsplatz - je nach Lage in der Bayernliga verändert sich die Konstellation noch. "Es ist das verflixte zweite Jahr nach einem Aufstieg. Die Gegner nehmen einen ganz anders wahr. Irgendwann ist Landesliga nur Alltag", erklärt SG-Coach Markus Dahm: "Es war klar, dass es ohne Verstärkung von außen schwer wird. Und dann fehlt auch in manchen Situationen das nötige Glück. Aber Moral und Kampfgeist stimmen."
Beide Tugenden entdeckten auch die Städtler zuletzt wieder für sich. Für Mathias Tillig und seine Schützlinge geht es im Derby ins dritte Spiel nach der Ära Kotschmar. Den Impuls, den sich die Clubführung mit der Entlassung Kotschmars und der Einsetzung des 37-Jährigen Ex-Spielmachers erhofft hatte, gab es mit dem 21:18 gegen Friedberg und vor allen Dingen durch den Krimi-Sieg beim 26:25 gegen den ASV Dachau. "Wir haben eine wahnsinnig gute Stimmung im Team. Ausschlaggebend ist sicher, dass wir wieder Erfolgserlebnisse feiern", sagt Tillig: "Es waren knappe Spiele - es schweißt zusammen, wenn man diese für sich entscheidet. Und es stärkt das Selbstbewusstsein, was wir in dieser Phase gut gebrauchen können." Diese Phase, in der der TVI nach wie vor steckt, heißt Abstiegskampf. "Wir können Kottern mit einem Sieg auf sieben Punkte distanzieren. Können, nicht müssen", betont Tillig einmal mehr. "Gelingt uns das, dann sind wir zwar noch nicht durch, aber wir sind dann in einer richtig guten Ausgangslage für den Endspurt."
In personeller Hinsicht konnten beim TV Immenstadt Cristian Savlovschi, Amar Hrustanovic und Romario Fiala "nur dosiert trainieren", wie Tillig erzählt. Die Beteiligung sei an sich aber gut - in Sachen Motivation müsse er vor dem Derby und angesichts der sportlichen Konstellation ohnehin nicht viel eingreifen. Denn fernab aller Floskeln, wie die, dass "Derbys ihre eigenen Gesetze" haben, wissen die "Grünen" allzu gut, was sie am Samstag erwartet. Die kämpferische, am Grat zur Aggression wandelnde Spielweise der Gastgeber kostete den TVI beim Hinspiel Anfang November den Sieg. Jonas Bernick hatte drei Sekunden vor Spielende zum 20:20 für die aufopferungsvoll kämpfende SG getroffen. "Es wird schwer werden für uns, weil sie vor heimischer KulisseGas geben werden", weiß Mathias Tillig und ergänzt mit Blick auf die Spielweise des Rivalen: "Sie gehen sicher intensiv ran und werden hinlangen. Das wissen wir. Unsere Aufgabe wird es sein, uns schnell nach hinten zu bewegen, weil sie schnell umschalten."
Im Übrigen kennen sich die Lager aus dem Effeff - was Stärken und Schwächen betrifft. Gerade die "emotionalen Anführer" wie Amar Hrustanovic und Romario Fiala will der besonnene Tillig in Erwartung einer hitzigen Partie bändigen: "Die Halle wird kochen. Das reicht."
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