An Tagen wie Diesen - Bericht AZ von Ronald Maior

30.01.2018

Herren

An Tagen wie Diesen - Bericht AZ von Ronald Maior

Der TV Immenstadt erwischt gegen Landesliga-Tabellenführer Würm-Mitte einen „Sahnetag“ und überrennt den Spitzenreiter mit 28:24.

Es scheint sie zu geben, diese Tage, an denen alles gelingt. An denen David Goliath nicht nur ärgern, sondern ihn sogar vorführen kann. Mit einem fulminanten 28:24 (18:8)-Sieg über Spitzenreiter Würm-Mitte verblüffte der TV Immenstadt die Konkurrenz in der Handball-Landesliga. Nach zuletzt vier Niederlagen in Serie – zwei in Folge zum Start 2018 – gelang den Oberallgäuern dabei ausgerechnet gegen den Tabellenführer der Befreiungsschlag. „Ja", beantwortete TVI-Coach Gunther Kotschmar die Frage danach, ob der Sonntag ein Tag war, an dem alles geklappt hat. „Ehrlich, es war für uns selbst überraschend, dass alles so gut gelaufen ist." Würm bleibt Erster, Immenstadt ist neuer Achter.
Die „Grünen" eröffneten vor 200 Zuschauern durch den genesenen Benjamin Krämer am Kreis – der Defensivspezialist hatte sich zuletzt mit einer Zerrung des Hüftbeugers herumgeplagt, später sollte Krämer erneut mit derselben Verletzung aussetzen müssen. Immenstadt war früh spielbestimmend und legte nach der Führung zum 3:1 durch Jonas Becker und Marcel Heil nach. Den Würmern dagegen, sichtlich überrascht von der Spielkontrolle der „Grünen", unterliefen allein in den ersten fünf Angriffen Kreis- und Abspielfehler sowie Stürmerfouls. Ein Vorbote dessen, was folgen sollte. Nach dem fünften dicken Patzer der Gäste und dem folgenden Tempo-Gegenstoß-Tor durch Marcel Heil zum 6:2 nahm Gäste-Trainer Fadil Kqiku schon nach acht Minuten die erste Auszeit.
Danach stabilisierten sich zwar die Oberbayern im Angriffsspiel um den starken „Mittemann" Florian Brunner – doch selbst wenn Bälle aufs Tor kamen, war Simon Weigl da. Der TVI-Schlussmann reihte sich in die kollektiv starke Tagesform der Oberallgäuer ein. Auch den ersten Siebenmeter parierte der 29-Jährige – nach 13 Minuten hatte Würm erst zwei Tore auf dem Konto (9:2 aus TVI-Sicht). Weigl hielt auch den zweiten und dritten Siebenmeter – davon angestachelt hielt der Gastgeber den Tabellenführer mit teils herausragenden Offensivaktionen in Schach. „Man spielt leichter, wenn man sieht, dass man mithalten kann", sagte Kotschmar: „Immerhin haben wir in den vergangenen Wochen einige Nackenschläge kassiert. Da fühlt es sich für die Jungs besser an, wenn es reinläuft." Ganz selten nur kam es vor, dass der TVI zu Verzweiflungsaktionen gezwungen war – in aller Regel spielte man vernünftig aus.

Riesenvorsprung zur Pause

Defensiv stand der Mittelblock um Cristian Savlovlschi und Jonas Becker stabil, sodass Würm sein Glück wiederum meist aus dem Rückraum versuchen musste. Über 12:4 (20.) und 15:6 (25.) ging der TV Immenstadt mit zweistelligen Vorsprung bei 18:8 in die Pause. Die Sensation lag in der Luft. Das hatte auch der Spitzenreiter gespürt – und entsprechend kamen die Würmer bissig aus der Kabine, trafen in zwei Angriffen in Folge und waren urplötzlich wieder im Spiel. Alles, was Immenstadt noch im ersten Abschnitt gelungen war, schien nun den Oberbayern in die Karten zu spielen. Schien, denn der TVI fing sich. Simon Weigl hielt weiter „wie der Teufel" (Kotschmar) und im Angriff holte Jungstar Jonas Becker mit etlichen Überraschungsmomenten die „Kohlen aus dem Feuer. „Es war unmöglich, welche Dinge er heute geholt hat", ergänzte Würm-Coach Kqiku in Richtung des bärenstärken Weigl.
Auch dank des Schlussmanns hielt der TVI die Würmer über 21:13 (43.) und 24:17 (49.) bis zur Schlussphase auf Distanz. In dieser musste Kotschmar neben Krämer auch noch auf Amar Hrustanovic und Lukas Waletzko verzichten, die sich beide innerhalb von einer Minute verletzten. Teufelskerl Simon Weigl, der allein in der ersten Halbzeit ein halbes Dutzend herausragender Paraden verzeichnet hatte, hatte in der 54. Minute noch einen besonderen Geniestreich.

Weigl stürmt durch die Reihen

Die Würmer hatten alle TVI-Spieler in Manndeckung genommen, worauf sich der Torhüter ein Herz fasste, mit Ball über das gesamte Feld dribbelte, durch die Reihen stürmte und zum 25:18 traf. Zwar bezahlte Weil sein erstes Tor mit einer Knieverletzung, deren Schwere Sonntagabend noch nicht bekannt war. Die „Grünen" aber hatten ihr Meisterstück gemacht. Trotz dreier Verletzter schaukelten die Städtler den Vorsprung bis zum Endstand von 28:24 gegen den Spitzenreiter. Und während sich Kotschmar ehrlich über „Bonuspunkte, die nicht eingeplant waren" freute, erkannte Würms Kqiku an: „Wir haben verdient verloren. Wir hätten noch 24 Stunden spielen können und hätten das Spiel nicht mehr gedreht." Es gibt sie also, diese Tage …

Für den TVI spielten: Weigl (1), A. Hagenauer (beide Tor); Krämer (1), Harris, Becker (4), Savlovschi (6), Kocijan, Hrustanovic (5), Fiala (4), M. Hagenauer, Waletzko (1), Urbatzka, Heil (6) und Kühner.

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