Letztes Heimspiel für Immenstädter Handballer
Samstag um 19 Uhr findet das voraussichtlich letzte Heimspiel unserer Herren statt. Gegner ist der TSV Weilheim.
17.09.2017
Herren
Der TV Immenstadt glänzt beim Auftakt mit einer kraftvollen Vorstellung. Rechtsaußenspieler Amar Hrustanovic sieht eine neue Qualität in der Mannschaft
Das befürchtete Fremdeln war den "Grünen" kaum anzumerken. Denn obwohl sie erstmals in der "Ausweichhalle" in Blaichach aufspielen mussten, zeigen die Landesliga-Handballer des TV Immenstadt beim Saisonauftakt eine berauschende Leistung. Mit 26:22 (13:10) besiegten die Oberallgäuer den TV Gundelfingen und verhinderten einen Fehlstart wie in der vergangenen Saison. "Dieser Sieg war sehr, sehr wichtig für uns", sagte Rechtsaußen Amar Hrustanovic: "Wenn man sieht, mit welchen Problemen wir im Sommer - von der Halle bis zum Personal - zu kämpfen hatten, sind wir auf einem richtig guten Weg."
Der 23-Jährige spricht damit die fünf mit unter überraschenden Abgänge an, die der Club kompensieren musste. Außerdem muss der TVI wegen anhaltender Sanierungsarbeiten in der heimischen Julius-Kunert-Halle in Immenstadt bekanntermaßen für die ersten Saisonwochen in der Schulturnhalle in Blaichach antreten. Und doch merkte man dem Team von Gunther Kotschmar die erschwerten Rahmenbedingungen kaum an. Immerhin 200 Zuschauer hatten den Weg nach Blaichach gefunden und sahen die Eröffnung von Routinier Christian Savlovschi, der nach 50 Sekunden das erste TVI-Tor erzielte.
TVI-Juwel startet am Kreis
Kotschmar startete auf halblinks mit dem wuchtigen Neuzugang Irhad Ohran, Talent Jonas Becker begann am Kreis. Auch weil der zweite Neuzugang Marcel Heil (Linksaußen) in der Abwehr wie von Kotschmar erhofft den offensiven Part einnahm, gelang dem Aufsteiger aus Gundelfingen anfangs wenig - zu ungenau waren die Würfe aus der Distanz. Erst nach zehn Minuten glückte den Gästen der zweite Treffer aus dem Spiel heraus (6:3 für den TVI). Die Städtler dagegen präsentierten sich mit Heil und Ohran im Wechsel wurfgewaltig und spielerisch überlegen - auf der rechten Seite war Hrustanovic eine Klasse für sich. "Wir sind besser gestartet, als wir am Anfang erwartet hätten", sagte der 23-Jährige: "Denn danach haben wir ein paar Minuten gebraucht, um richtig ins Spiel zu finden." Tatsächlich kam Gundelfingen an den Gastgeber heran - ab dem 6:6 pendelten sich die Teams spielerisch auf Augenhöhe ein. Im Mittelblock standen Ohran und der dritte "Neue", Romario Fiala, gut - allein vorne, fehlte in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit die Durschlagskraft. Zugleich wurde die Partie ruppiger, beide Defensivreihen gingen härter zu Werke, sodass es allein zwischen der 10. und der 20. Minute sieben Zeitstrafen gab. Erst als Kotschmar nach 23 Minuten Alex Hagenauer für den bis dahin solide haltenden Simon Weigl im Tor brachte, zog der TVI davon - bis zur Pause auf 13:10.
Auch nach dem Seitenwechsel eröffnete der TVI durch Heil. Die Gäste schwächten sich in der Folge durch unnötige Fouls selbst - in doppelter Überzahl gelang es Immenstadt allerdings "nur" einen Treffer zu erzielen. Dennoch erhöhte der phasenweise furios aufspielende TVI in den Folgeminuten vom 15:10 (36.) über einen Doppelschlag von Ohran auf 17:10.
"Waren individuell viel besser"
"Wir waren individuell viel besser. Wenn man sieht, wie wir auf jeder Position aufgestellt sind, glaube ich, dass wir in die Top Drei der Liga kommen können", erkannte Hrustanovic den Unterschied und blickte zugleich ambitioniert voraus.
Dass die Gäste zur Schlussphase noch einmal auf drei Treffer herangekommen sind (20:17), führt der Bosnier auf das fehlende "Eingespieltsein" der neuen Mannschaft zurück. "Ich habe schon in der Vorbereitung gesehen, dass diese Mannschaft ein sehr gutes Potenzial hat", sagte Hrustanovic und fügte an: "Die Jungen integrieren sich richtig gut und passen schon jetzt sehr gut in unser System." Eben diese "Jungen" (acht Spieler unter 19 Jahren) spielten in Teilen gegen Gundelfingen bravourös auf. Über 23:18 (54.) zog der TVI in den Schlussminuten wieder an und hielt den Vorsprung bis zum Endstand. Von den Neuzugängen überzeugte vor allen Dingen Marcel Heil nicht nur wegen seiner fünf Tore - auch spielerisch präsentierte sich der 23-Jährige in starker Frühform.
"Ganz ehrlich, ich habe nichts anderes erwartet. Wir haben eine neue Stärke gewonnen", sagte Hrustanovic nach der Partie. Mit Blick auf den Saisonverlauf ergänzte der sprunggewaltige Rechtsaußen: "Die Stimmung ist unglaublich gut. Die Jungen bringen frischen Wind, sie ziehen mit und machen uns schon jetzt als Team besser. Das kann eine richtig gute Zukunft werden."
Für den TVI spielten: Simon Weigl, Alexander Hagenauer (beide Tor), Patrick Harris (1), Jonas Becker (1), Christian Savlovschi (4), Alexander Käser (2), Romario Fiala (1), Amar Hrustanovic (5), Dominik Spettel, Lukas Waletzko, Irhad Ohran (7), Julius Kühner und Marcel Heil (5).
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