Letztes Heimspiel für Immenstädter Handballer
Samstag um 19 Uhr findet das voraussichtlich letzte Heimspiel unserer Herren statt. Gegner ist der TSV Weilheim.
16.09.2017
Herren
Mit der jüngsten Mannschaft seit Jahren startet der TV Immenstadt Sonntag in die Landesliga Saison. Die Nackenschläge aus dem Sommer sind verdaut, Trainer Gunther Kotschmar glaubt an eine Überraschung
Kabine, Parkett, Halle - alles wird sich ein wenig fremd anfühlen für den TV Immenstadt am morgigen Sonntag. Und das, obwohl die Landesliga-Handballer zum Saisonstart ein Heimspiel ausrichten dürfen. Doch wenn die Oberallgäuer den TV Gundelfingen ab 16.30 Uhr beim Auftakt in die neue Spielzeit empfangen, geht es erstmals in der Schulturnhalle in Blaichach um Punkte. Aufgrund der anhaltenden Sanierungsarbeiten in der Heimstätte der "Grünen", der Julius-Kunert-Halle, muss die Mannschaft auf die Halle am Enzianweg in Blaichach ausweichen.
"Ärgerlich, und alles andere als optimal - aber kein Grund, später eine Ausrede zu suchen", gibt TVI-Coach Gunther Kotschmar vor. Denn die Städtler haben selbst genug aufzuarbeiten. Wir blicken mit Kotschmar zurück auf den Sommer und voraus auf die neue Saison.
Die Ausgangslage
Nach einer turbulenten Spielzeit mit andauernden Verletzungssorgen und einem monatelangen Personalengpass beendete der TVI die Saison auf dem als Ziel ausgegebenen sechsten Rang. "Das war drin - mehr aber auch nicht", sagt Kotschmar. "Wir haben aber nun eine ganz andere Konstellation. Die Saison spielt überhaupt keine Rolle mehr."
Fünf Abgänge
Dabei haben namhafte Spieler und Leistungsträger vergangener Jahre den Verein verlassen. Zuallererst haben Kapitän Benjamin Frank und Franz Holzmann ihre Laufbahn wegen anhaltender Knieprobleme beendet - das war einkalkuliert. Der Abgang des bulligen Kreisläufers Matei Serban in Richtung Ingolstadt hat Kotschmar allerdings ebenso überrascht wie den Sportlichen Leiter Christian Becker. Noch schlimmer traf den TVI allerdings der Abgang von Eigengewächs Sebastian Engl und Patrick Medinger, die beide Landesliga-Konkurrent HSG Dietmannsried/Altusried verstärken. "Ich sage nicht mehr zu vergangenen Spielern", bleibt Kotschmar knapp. Das übernimmt auch sein Sportlicher Leiter. "Für uns war das aus zwei Gründen ein Schock. Einerseits war der Zeitpunkt sehr unpassend, zumal die beiden diese Entscheidung bereits lange zuvor beschlossen hatten. Andererseits wechseln sie zu einem Ligakonkurrenten, obwohl beide in Immenstadt wohnen. Uns hat das tief getroffen", hatte Becker schon im August gesagt.
Punktuell verstärkt
Und so steckten die Verantwortlichen die Köpfe zusammen und versuchten den Kader gemessen an den Abgängen - gezielt zu verstärken. Zuallererst verspricht man sich im Städtle viel von Rückraumspieler Romario Cigo Fiala. Der Kroate ist ein Allrounder, "ein sehr ruhiger Charakter, vor allen Dingen sehr fleißig, und er lernt schon eifrig deutsch", lobt Kotschmar. Der 22-Jährige bringt dem TVI in der Offensive mehr Flexibilität und gibt Kotschmar die Möglichkeit, eine offensivere Abwehr zu spielen. Ebenso für den Rückraum kommt Irhad Orhan aus Bosnien. Der 29-Jährige wohnt in Murnau und ist gut mit TVI Rechtsaußen Amar Hrustanovic befreundet. "Er tut uns vor allem in Sachen Wurfkraft sehr gut, er kann Situationen gut ausspielen", glaubt Kotschmar. Für die Linksaußen-Position kommt Marcel Heil, der in Nordbayern wohnt und beim HSC 2000 Coburg spielte. Der 23-Jährige war in der vergangenen Saison die Nummer sechs der Torschützenliste in der Landesliga Nord. Wegen der angespannten Personalsituation am Kreis - Defensiv-Ass Benjamin Krämer fällt nach seiner schweren Handverletzung zumindest für die ersten Wochen aus - wurde der zurückgetretene Alexander Käser reaktiviert.
Junge Wilde
Im Übrigen verstärken viele Kräfte aus dem Nachwuchs die erste Mannschaft, so, wie es schon in Teilen in der vergangenen Saison der Fall war. Die Juwele Patrick Harris (1998) und Jonas Becker (1999) kamen schon im Vorjahr etliche Male zum Zug. Hinzu kommen Dominik Spettel (1999), Mathias Hagenauer (2000), Lukas Waletzko, Julius Kühner und Pascal Urbatzka (alle 1999). Ein Haufen junger Wilder - und der 35-Jährige Christian Savlovschi. "Wir haben heuer eine Mannschaft, die in der ersten Reihe sehr gut besetzt ist und ein immenses Talent hat", glaubt Kotschmar. "Sicher werden wir auch wieder ein wenig Zeit brauchen, um uns zu finden und über das Kollektiv zu kommen. Aber ich glaube nicht, dass wir solche Start-Schwierigkeiten haben, wie in der Vorsaison."
Saisonziel - Top Sechs
Entsprechend will sich Kotschmar, der in seine vierte Saison als TVI-Coach startet, in Sachen Saisonziel auch nicht zurückhalten. "Platz sechs halte ich für nicht unrealistisch", sagt der 45-Jährige. In erster Linie gelte es zu verhindern, dass man einen schwierigen Auftakt wie 2016 erlebt - "aber ich bin überzeugt, dass wir eine Qualität entwickeln, mit der wir in der Lage sind, eine Serie zu starten. Und vielleicht sogar die Liga zu überraschen."
Das Auftaktprogramm
Das soll möglichst gleich zum Auftakt schon gelingen - auch wenn es die Hallenkonstellation dem TVI wohl bis zum Oktober nicht möglich machen wird, in der Heimt zu spielen. Drei von vier Spielen bestreitet das Team zu Hause - "knackig" wird es dennoch, sagt Kotschmar: "Gundelfingen ist ein motivierter Aufsteiger. Allach ist immer eine ganz haarige Sache und Würm-Mitte hat sich enorm verstärkt. In Dietmannsried lebt man noch immer von der Aufstiegseuphorie - es werden also knifflige Aufgaben", glaubt der TVI-Coach. "Der Start kann sicher holprig werden - aber wir kriegen die Kurve sicher. Egal wie."
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