Pleiten, Pech, eine Hoffnung: Warum der TV Immenstadt besorgt in die Pause geht

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Pleiten, Pech, eine Hoffnung: Warum der TV Immenstadt besorgt in die Pause geht

Artikel von Marion Bässler, Foto von Günter Jansen aus der AZ vom 22.12.2021

Der TV Immenstadt hadert mit den zahlreichen Spielabsagen. Trainer Mihaly More lobt seine Schützlinge – und baut auf eine personelle Verstärkung.

Simon Weigl verschafft seinem Ärger Luft: „Die Anzahl der Spielabsagen war zu hoch. Da war der Verband nicht konsequent. Er hat bedingungslose Absagen erlaubt und damit Spielverlegungen möglich gemacht“, sagt der Torhüter der Landesliga-Handballer des TV Immenstadt. „Damit wurde der Wettbewerb außer Kraft gesetzt. Einige Clubs hatten durch die 2G-Regel Ausfälle von Leistungsträgern und haben ihre Spiele deswegen abgesagt. Wir waren einige der wenigen Dummen, die gespielt haben.“ Der Sportliche Leiter des TVI kritisiert vor allem die ungleiche Ausgangslage in der Landesliga Süd-West.

Während die Städtler nach sieben gespielten Partien mit einem Punkteverhältnis von 3:11 auf dem vorletzten Tabellenplatz stehen, haben drei Teams ein Spiel weniger, vier Mannschaften haben sogar nur fünf Partien absolviert. Das grenze laut Weigl an Wettbewerbsverzerrung. In der momentanen Situation ist es für ihn, wie für Coach Mihaly More nachvollziehbar, dass der Verband die Reißleine gezogen hat, bevor die Tabelle in noch größere Schieflage gerät – Weigl hätte die Aktiven jedoch nicht in die vorzeitige Winterpause geschickt, sondern die Saison unter normalen Vorgaben durchgezogen. Der 35-Jährige geht davon aus, dass Spiel- und Trainingsbetrieb langfristig nur unter „2G“ laufen werden. Den zusätzlich vorgeschriebenen Test sieht er gelassen. 2G Plus wäre aus Weigls Sicht sogar im Spielbetrieb machbar. „Aber sie müsste mit allen Konsequenzen durchgezogen werden“, mahnt der Torhüter. Aus sportlicher Sicht sind die Grünen jedoch „nicht böse“ über die Pause, räumt Weigl ein. Sein Coach ergänzt: „Auf diese Weise können wir noch ein paar Kleinigkeiten nachholen und eine detaillierte Fehleranalyse betreiben.“ Zudem hofft der Coach, bei Wiederaufnahme des Spielbetriebs personell wieder aus dem Vollen schöpfen zu können. Der mit 13 Mann ohnehin schon kleine Kader des TVI ist im Lauf der Saison stetig weiter geschrumpft. Zwei Aktive mussten pausieren, weil sie nicht geimpft sind, später hat die Grippewelle das Team erwischt – „normaler“ verletzungsbedingte Ausfälle gab es selbstredend auch im Städtle. „Wir sind mit einer Not-Gruppe zum Spiel nach Unterpfaffenhofen gefahren“, erzählt Mihaly More. „Das war das letzte Auswärtsspiel – und wir waren acht Mann. Darunter ein Torhüter und unser 51-jähriger Trainer“, sagt Simon Weigl. Die Anmerkung, dass More dadurch auch mal zum Einsatz gekommen ist, entlockt dem Coach zwar ein Schmunzeln, unterm Strich empfindet es der Ungar jedoch als „traurig“. Für Simon Weigl war der bisherige Saisonverlauf „eine Pleiten-Pech und Pannen-Veranstaltung“.

Die sportliche Zwischenbilanz der Verantwortlichen fällt entsprechend auch „sehr durchwachsen“ aus. „Mit dem kompletten Kader hätten wir drei bis vier Punkte mehr haben können und würden besser stehen, so ist es unterm Strich ok. Die Liga ist absolut stark besetzt“, sagt der Trainer. „Wir haben es mit den stärksten Clubs zu tun, daher möchte ich die Mannschaft loben. Die Spieler zeigen großes Engagement, wir haben eine durchschnittliche Trainingsbeteiligung von achtzig bis neunzig Prozent, das ist bei drei wöchentlichen Einheiten hervorragend. Vor allem unter diesen Bedingungen ist das hundertprozentig positiv“, betont More. Der Trainingsbetrieb läuft beim TVI unter „2G Plus“ weiter, lediglich der Fokus hat sich etwas verschoben. „Wir arbeiten in Einzel-Technik-Schulungen. In den Trainingseinheiten ist das immer das Sahnestückchen und kommt daher gut an“, verrät der 51-Jährige und Simon Weigl fügt hinzu, dass das Training am Abend vor dem Interview sogar „sehr knackig“ gewesen sei. Mit Blick auf die mittelfristige Zukunft haben die Handballer des TVI momentan zudem einige A- und B-Junioren in den Trainingsbetrieb integriert.

Die große Frage, die im Hinblick auf die für 9. Januar geplante Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Raum steht: Wie geht es dann weiter? Die Ausgangslage hinsichtlich der Pandemie bleibt voraussichtlich unverändert. Während Mihaly More eine Prognose, wann sein Team wieder aufs Parkett kann, mit der Wahrscheinlichkeit vergleicht, „im Lotto einen Sechser mit Zusatzzahl zu tippen“, findet Simon Weigl deutliche Worte: „Ich gehe von einem Abbruch aus. Entweder man spielt die Saison mit strenger „2G Plus-Regelung“ zu Ende oder man bricht sie ab. Es gibt nur diese Optionen.“ Um nach der Pause gestärkt in den Kampf um den Klassenerhalt gehen zu können, komme es laut Weigl nicht nur darauf an, dass die stehenden Kadermitglieder gesund bleiben, sondern auch darauf, „dass die Dinge, an denen ich derzeit arbeite, auch klappen“. Da der Sportliche Leiter deutlich vor Augen geführt bekam, dass sein Team den Ausfall von Leistungsträgern nicht kompensieren konnte, mit einem kompletten Kader aber durchaus Chancen hat, in der Landesliga zu bestehen, möchte er personell nachbessern. Noch hält sich Weigl allerdings bedeckt – auch die Hoffnung darauf bleibt aber.

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